Patienten Kommentare

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schweren Schlaganfall

Im Alter von 49 Jahren hat mein Mann im November 2011 einen sehr schweren Schlaganfall erlitten. Die Folgen waren u.a. eine anfänglich globale Aphasie (Störung der Sprachproduktion und teilweise des Sprachverständnisses), Lähmung der gesamten rechten Seite teils spastisch, Apraxie (Unfähigkeit Bewegungen kontinuierlich abzurufen), Verlust der Tiefensensibilität rechts sowie neuropsychologische/kognitive Defizite.

Jede einzelne Störung stellt für sich allein schon eine extreme Beeinträchtigung und Herausforderung dar, die Vielzahl der Defizite ist eine menschliche Tragödie.

Mein Mann durchlief die üblichen Maßnahmen. Nach über 6 Monaten stationärer Reha sowie der sich in den darauf folgenden Monaten anschließenden 2 x wöchentlichen ambulanten Therapien (Ergo/Physio/Logopädie) zu Hause, konnte mein Mann mit Hilfe eines Handstocks und einer Orthese, die schalenförmig Fuß und Unterschenkel einfasste und den Fuß mit einem Metallgelenk permanent hochzog, sehr langsam und unsicher über Kompensationsmuster gehen. Das heißt, sein Körper war nach links geneigt, sein rechtes Bein wurde gestreckt und nach außen rotiert irgendwie nach vorn geschleudert, dabei zog er extrem die rechte Hüfte hoch. Er hatte weder eine gewisse Hüftstabilität (sein Gesäß streckte mein Mann nach hinten), noch Kniebeugung oder Ansätze für den Fußheber. Sein rechter Arm war dabei bis zum unteren Brustbein angewinkelt, die Hand geschlossen und verdreht. Er zeigte das typische „Wernicke-Gang-Mann-Bild”.

Sein rechter Arm bzw. die Hand blieben ohne jede Funktion, nur im Schultergelenk war eine sehr eingeschränkte Rotationsbewegung möglich. Das Schulterblatt stand ab wie ein Segel im Wind, der Gelenkspalt zwischen Schulter und Oberarm war durch die fehlende Muskelaktivität so ausgeprägt, dass auch ein Taping keine Linderung brachte. Die gesamte Körperhaltung war eine Katastrophe. Aufrund der Fehlhaltungen litt mein Mann unter schmerzhaften Verspannungen am gesamten Körper. Verschlimmert wurde dieser Zustand noch, weil ihm teilweise bewusst Kompensationsstrategien beigebracht oder diese billigend in Kauf genommen wurden. Mein Mann wollte weiterkämpfen, aber so wie bisher therapiert wurde, konnte maximal nur ein gewisser Zustand erhalten aber nicht verbessert werden.

Im April 2013 haben wir mit dem Zentrum für Rehabilitation Kontakt aufgenommen und eine Probebehandlung für Juni vereinbart. Frau Rechenbach und Ihr Team haben meinen Mann in rund drei Stunden ziemlich auf den Kopf gestellt. Es war eine völlig andere Behandlungsstrategie als wir bis dahin kannten. Aber alles war logisch aufgebaut und das beste war, dass trotz der vielen Defizite mein Mann willkommen war. Die wenigen Einrichtungen, die Forced-use-Therapie anbieten, lehnen Patienten mit derart vielschichtigen Problemen, ab. Denn mein Mann ist ja nicht nur körperlich sondern auch kognitiv und sprachlich extrem beeinträchtigt. Trotzdem konnten wir einen Intensivtermin mit Frau Rechenbach vereinbaren.

Im Oktober 2013 hat mein Mann seine erste zweiwöchige Intensivtherapie gemacht. Es war physisch und psychisch sehr anstrengend, für meinen Mann, für Frau Rechenbach, Ihr Team und auch für mich. Seine Aphasie, Apraxie, die fehlende Tiefensensibilität und die bis dahin mir nicht bekannte Pusher-Symptomatik erschwerten das Training. Aber die Anstrengung hat sich gelohnt. Mein Mann hat in diesen ersten zwei Wochen mehr physiologisch korrekte Bewegungen / Funktionen erlernt als in den fast zwei Jahren zuvor. Frau Rechenbach arbeitet unter Vermeidung von Kompensationsstrategien und achtet genau auf physiologisch korrekt ausgeführte Bewegungen und gute Körperhaltung und erzwingt, etwas laienhaft ausgedrückt, die Benutzung der betroffenen Seite.

Seine Körperhaltung hat sich in der kurzen Zeit verbessert. Der Fußheber konnte ansatzweise aktiviert werden und wurde mit einer neuen, sehr leichten, elastischen Orthese unterstützt. Das gesamte Gangbild zeigte positive Veränderungen. Stützübungen mit beiden Armen, die aufbauend das Tagestraining beginnen, waren möglich. Seinen rechten Arm konnte meinen Mann am Objekt bewusst im Wechsel strecken und beugen. Ich erinnere: er hatte zu Beginn der Intensivtherapie keinerlei Funktion im Arm.

Kurze Zeit nach diesem Intervall meldete sich im rechten Fuß und Bein zaghaft aber deutlich die Tiefensensibilität zurück. Mein Mann und ich waren völlig verwirrt, weil er mir immer wieder zu verstehen gab, „Kribbeln, Spüre Bein”. Seine Vorstellung des rechten Beines war noch sehr grob, aber er spürte es wieder. Sein eigenes Bild vom „halben Menschen” der er war, bekam Risse.

Nach nur zwei Wochen Intensivtherapie im Zentrum für Rehabilitation waren diese Veränderungen wie ein Geschenk. Es war mehr als ich jemals für möglich gehalten habe. Mein Mann durfte mittlerweile sechs unterschiedlich lange Intensivtherapien bei Frau Rechenbach belegen.

Er trägt mittlerweile keine Orthese mehr, der innere Fußheber ist da, die Gangparameter haben sich weiter stabilisiert. Sein Bein ist nicht mehr nach außen rotiert, das Knie wird angebeugt, der Fuss wird ganz gerade nach vorn gebracht, dabei ist die Hüfte stabil und muss nicht mehr hochgezogen werden. Im Gehen ist sein Arm locker in Leistenhöhe, die Hand ist kaum angespannt. Im entspannten Umfeld kann er diese wiedererlernten Funktionen gut abrufen.

Sein Körpergefühl ist so gut, dass er sogar seine Zehen wahrnimmt. Die Zehen haben sich nacheinander zurück gemeldet. Die gesamte rechte Seite ist präsenter geworden, wobei die Vorstellung/Wahrnehmung des Armes und der Hand noch nicht so fein ist, wie an der unteren Extremität.

Das aktive Strecken der Finger bzw. öffnen der Hand klappt noch nicht im Alltag. Trotzdem kann mein Mann mit seiner rechten Hand mittlerweile Gegenstände (Wäschekorb, Tablett) festhalten und beidhändig mit meiner Begleitung ein paar Meter weit tragen. Er schafft es, einen großen Becher oder eine Banane beidhändig zum Mund zu führen und zu trinken bzw. zu essen. Dabei hebt er die Ellebogen schulterhoch und lässt sie nicht hängen. Auch das Essen mit Löffel oder Gabel mit der rechten Hand ist bereits grobmotorisch und mit wenig Hilfestellung möglich. Wir versuchen, so viele Bewegungsabläufe wie möglich in den Alltag zu integrieren. Für uns ist es sehr hilfreich, dass uns Frau Rechenbach immer wieder neue übungen zeigt, die wir mit alltäglichen Gegenständen machen können. Wir benötigen keine teuren Therapiematerialien.

Medizinisch war seine Prognose, „dass Arm und Hand ohne jede Funktion bleiben” und dass er „irgendwie ein paar Schritte gehen kann” und an „die fehlende Tiefensensibilität muss er sich eben gewöhnen”.

Mit Hilfe von Frau Rechenbach und Ihrem Team hat er Fähigkeiten und Funktionen erlernt, die weit über die Prognose hinausgehen.

Es ist noch ein langer Weg, bis mein Mann weitere Funktionen wiedererlernt und in den Alltag sicher integrieren kann und selbständiger wird. Seine Lebensqualität hat sich durch dieses Training entscheidend und dauerhaft verbessert. Und er ist noch lange nicht am Ende seiner Möglichkeiten angekommen. Unser Dank gilt von ganzem Herzen Frau Rechenbach, die in meinem Mann ein Potenzial gesehen hat, was niemand wahrnehmen und fördern wollte.

Für Fragen stehe ich gern zur Verfügung. Bitte Telefon-Nummer oder E-Mail-Adresse bei Frau Rechenbach, Zentrum für Rehabilitation, hinterlegen. Ich nehme dann Kontakt auf.

Erfahrungsbericht für „Zentrum für Rehabilitation “

"Seit nunmehr 2 Jahren besuche ich die oben genannte Einrichtung in der Gothaer Zweigstelle. Durch Empfehlung meiner Hausärztin erfuhr ich von der Existenz dieser modernen Behandlungsmethode - Forced Use - für Schlaganfall-Patienten und habe meinen Entschluss, mich dort therapieren zu lassen, nicht bereut. Nach meinem Schlaganfall mit Gehirnblutung wurde, in der darauffolgenden Zeit in einer Rehabilitationsklinik, erste Grundwiederherstellung des Gangapparates vorangetrieben. Im sofortigen Anschluss daran, stellte ich mich im „Zentrum für Rehabilitation “ vor und besuche seither diese mit viel Engagement geführte Einrichtung. Das Gehen war nur mit Begleitperson bei starkem Gleichgewichtsproblem möglich, des weiteren plagten mich Schmerzen im Schulterbereich, die ein Training des Hand- u. Armbereiches der betroffenen Seite bis dato unmöglich machten. Die Muskeln, speziell im Bauch-, Bein- und Armbereich hatten sich sehr stark zurückgebildet dass selbst das einfache freie Sitzen Probleme bereitete. Das Bein der betroffenen Seite, zum Beispiel, war schwer kontrollierbar und fiel stets zur Seite Durch gezielte Anwendungen und Massagen, dessen Sinn mir stets erklärt wurde, sind die Schulterschmerzen heute, nach und nach, verschwunden, die Muskelpartien wurden soweit schon wieder hergestellt, dass mir ein sicheres Laufen, ohne Gleichgewichtsstörung, am Gehstock und Treppensteigen freihändig, möglich macht, sowie normales Sitzen wieder selbstverständlich wurde. Ärzte des Reha-Klinikums gaben meiner Hand und dem Arm der betroffenen Seite keinerlei Perspektiven und hatten beides schon „abgeschrieben “, denn es war wenig bis keine Funktion mehr erkennbar. Das junge, freundliche Team machte mir wieder Hoffnung und behielt dieses, neben den Gangoptimierungen, immer im Fokus. Durch spezielle Anwendungen, Geduld und abermalige Wiederholungen der Übungen erlangte ich ein Gefühl für meine „gestörte “ Seite zurück. Nun kann ich diesen Arm fast bis zu 90 Grad heben, strecken und zu Stützübungen (für diese Therapieform typisch) einsetzen. Auch im Handbereich sind, nicht mehr zu hoffen gewagte, viele Verbesserungen eingetreten.

Das Greifen von Gegenständen und das Öffnen der Hand wurden auf einen guten Weg gebracht, weil Fortschritte, selbst dort, unverkennbar sind.

Es liegt sicher noch ein langer Weg vor mir (uns), aber ich bin mir sicher, dass es mit Unterstützung dieser sympathischen, kompetenten Therapeutinnen weiterhin voran schreitet und die nächsten Erfolge nicht lange auf sich warten lassen."
Thomasgippner@t-online.de

"Im Jahr 2012 wurde ein Mädchen (C. 12), von einem Facharzt für Orthopädie, in unsere Praxis überwiesen. Ihrer Verordnung war zu entnehmen, dass sie an einer schweren Skoliose leidet und unsere Praxis wöchentlich zweimal eine halbe Stunde zur motorisch-funktionellen Behandlung besuchen solle. Zusätzlich wurde in dieser Zeit ein Korsett verschrieben, welches verhindern sollte, dass die Erkrankung weiter fortschreitet. Bei der Befundung der orthopädischen Steifigkeiten in unserer Einrichtung wurde deutlich wie stark die Krümmung der Wirbelsäule bereits ausgeprägt war. Anschließend führten wir einen Ebenentest durch, welcher bewies das C. ihren Körper sehr einseitig belastete. Fortan wurde das Mädchen bei uns nach der Forced Use Therapie behandelt. Die muskuläre Kräftigung des Rumpfes stand hierbei an erster Stelle. Hauptaugenmerk hierbei lag allerdings darauf das C. es, in speziell dafür entwickelten Übungen, erlernt ihre Körpersegmente optimal miteinander zu koordinieren und die erlernten Kompensationsmechanismen somit gezielt auszuschalten und unbrauchbar zu machen. Nach dieser Methodik arbeiteten wir ca. ein halbes Jahr mit dem Mädchen. Nach dieser Zeit wurde eine Nachkontrolle beim Facharzt fällig, welcher mit Erstaunen verkündete, dass das sich grade noch in der Anfertigung befindende Korsett nichtmehr nötig war, da C. in der Zeit deutlich mehr Rückenmuskulatur aufgebaut hatte. Von diesem positiven Resümee erneut motiviert arbeiteten wir weiter nach der Methodik der Forced Use Therapie an dem Hauptproblem, der Rumpfinstabilität. Ein weiteres halbes Jahr in Folge wurde eine weitere ärztliche Nachkontrolle erforderlich. Dieser folgte C. mit ihrer Mutter und brachte uns eine weitere positive Resonanz mit ins Haus. Der Arzt hatte nach mehreren Tests und Messungen positiv überrascht festgestellt, dass die Skoliose tatsächlich einige Grade zurück gegangen ist. Auch C. welche vorher häufig unter Rückenschmerzen litt, bemerkte den deutlichen Unterschied daran, dass ihr die Schmerzen seit einigen Monaten erspart blieben. Dies ist ein Beispiel dafür dass die Forced Use Therapie nicht nur an neurologischen Patienten Wirkung zeigt, sondern ebenso im orthopädischen Bereich sehr effektiv einsetzbar ist und ebenso erstaunliche Ergebnisse erzielt."

"Zu Beginn der Therapie im Alter von knapp 1 ½ Jahren konnte Heidi nur unsicher sitzen und war allgemein sehr hypoton und instabil. Die rechte Körperhälfte wurde bis dahin nicht wahrgenommen. Dank der Forced Use Therapie konnte Heidi´s Rumpfstabilität und ihre Wahrnehmung deutlich verbessert werden. Inzwischen läuft Heidi frei, sie kann Gegenstände vom Boden aufheben, sich allein hinsetzen und aufstehen. Sie ist sich ihrer rechten Seite bewusst und setzt den Arm zum Stützen ein. Auf Aufforderung benutzt sie die rechte Hand zum Hoch- und Herunterfahren der Therapieliege, um einen Ball zu rollen oder um größere Puzzleteile zu bewegen. Durch die Forced Use Therapie können wir stetige Fortschritte in Heidis Entwicklung verzeichnen, die wir mit normaler Ergotherapie nicht hätten erreichen können."
Heidi, Yvonne.tanz@web.de

"Meine Erfahrungen mit der Forced-use-Therapie

Nach einer mittelstarken Gehirnblutung 1992 hatte ich folgende Probleme/ Ausfälle: Laufen nur mit einem 1-Punkt-Stock Die Zehen rechts sind stark eingekrallt. Ich musste extra angefertigte orthopädische Schuhe mit einer Laufschiene tragen. Der rechte Arm ist vor der Brust stark gebeugt und verkrampft. Ich konnte den Arm nur leicht aus der Schulter heraus und zur Seite bewegen. Beim Laufen konnte das Bein nicht angewinkelt werden, sondern war steif und schob sich mit der Hüfte zusammen nach vorn. Ich habe ständig das Medikament Baclofen gegen Spastik eingenommen und es wurde in Abständen Botox gegen die Muskelverspannung gespritzt. Aufstehen war nur mit Abstützen und Hochziehen möglich.

Meine vorherigen Therapeuten hatten das Ziel, den Zustand zu erhalten und Verschlechterungen zu verhindern. Meine Angehörigen und ich bekamen oft gesagt: „Funktionen, die in den ersten Jahren nach der Gehirnblutung nicht wiederkommen, sind verloren “. Die Forced-use-Therapie, besonders die Intensivbehandlungen bewiesen mir das Gegenteil.

Veränderungen und Verbesserungen wurden erreicht:

Unter therapeutischer Anleitung ist es mir möglich, meinen Arm zu bewegen. Große Gegenstände kann ich greifen. Mein rechtes Bein bewege ich beim Laufen zwar langsam, aber im Bewegungsablauf fast normal. Ich benötige keinen orthopädischen Schuh mit Laufschiene. Ich benütze einen guten festen Turnschuh. Zuhause bewege ich mich freier. Ich benötige nur wenige Hilfsmittel. Ich bin selbstbewusster geworden. Durch die Intensivtherapie verbesserte sich meine Sprache erheblich. In Unterhaltungen kann ich flüssig sprechen. Ich lese jetzt auch wieder Bücher "
Erika Behnke, Behnke61@freenet.de